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Was viele nicht wissen, Pilz Substratbrut ist nicht das gleiche wie Pilz Körnerbrut (Getreidebrut). Substratbrut besteht aus, mit Myzel kolonisiertem Zuchtsubstrat, dies ist oftmals Stroh oder Sägemehl. Körnerbrut hingegen besteht aus sterilisiertem Getreide, welches ebenfalls mit Myzel kolonisiert ist.
Jetzt fragen Sie sich vermutlich: "aber was ist der Unterschied, ist doch im Grunde beides kolonisiertes Substrat?"
Der Unterschied ist sehr einfach erklärt, Körnerbrut besitzt eine wesentlich höhere Nährstoffdichte als jede Substratbrut. Das Myzel aus Körnerbrut ist wesentlich vitaler und wuchsfreudiger, als aus einer vergleichbaren Menge Substratbrut.
Der Unterschied in der Nährstoffdichte, zwischen Substrat- und Körnerbrut für sich alleine ist schon gravierend, sofern beide Pilzbruten auf frischem Substrat basieren. Jetzt kommt allerdings noch hinzu, dass die Substratbrut der meisten Hersteller nicht auf frischem Substrat basiert, sondern es sich um verbrauchtes Substrat aus der laufenden Pilzzucht handelt. Die Reste, welche sonst auf dem Müll oder bestenfalls Kompost landen würden, werden umverpackt und als "hochwertige Pilzbrut" verkauft. Die Nährstoffe dieses Substrats sind nahezu erschöpft und der Pilz praktisch an seinem Lebensende. Natürlich ist es auch damit noch möglich, weiter Pilze zu züchten, aber die Vitalität und Wuchsfreude ist nicht vergleichbar mit frischer Körnerbrut.
Substratbrut ist meistens wesentlich billiger, da sie auf oftmals vollständig verbrauchtem Substrat basiert, welches sonst nur entsorgt werden würde. Die teurere Körnerbrut ist, zumindest bei uns, immer frisch angesetzt und sehr vital und wuchsfreudig.
Wir haben uns bewusst gegen Substratbrut entschieden, da wir unseren Kunden keinen "verbrauchten Überrest" als "hochwertige Pilzbrut" anbieten wollen.
Wir sind von Körnerbrut für die Pilzzucht überzeugt, und geben eine klare Empfehlung. Die Frische, Vitalität und Wuchsfreude sind der Unterschied, der über Erfolg und Misserfolg in Ihren Pilzzucht-Projekten mitentscheidet. Der etwas höhere Preis rentiert sich durch weniger Ausfälle in Ihren angeimpften Pilzkulturen / Substraten.
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Die Temperatur hat großen Einfluss auf das Wachstum der Pilze. Beim Kolonisieren der Substrate ist sie sogar der wichtigste Faktor. Jede Pilzart hat ihr eigenes Temperaturoptimum, daher ist eine pauschale Aussage zur Temperatur nur bedingt möglich. Grundsätzliche gilt jedoch, je höher die Temperatur desto schneller wächst der Pilz. Dabei ist 30 °C bei den Speisepilzen als absolutes Maximum anzusehen. Die meisten Pilze stellen bei dieser Temperatur ihr Myzelwachstum ein oder beginnen sogar abzusterben. Kurzzeitig vertragen die Pilze auch Temperaturen jenseits der 30 °C , über einen längeren Zeitraum sollte dies aber vermieden werden. Tiefe Temperaturen werden von den meisten Pilzarten hingegen deutlich besser vertragen. Unter 10 °C stagniert zwar meist das Myzelwachstum, der Pilz wird jedoch für gewöhnlich nicht geschädigt. Einige Pilzarten z.B. der Samtfußrübling wachsen auch noch bei Temperaturen deutlich unter 10 °C und Fruktifizieren sogar bei Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Für die meisten Pilze ist eine Temperatur von 25 °C beim durchwachsen der Substrate optimal. Ausnahmen sind der Winterausternseitling und der Samtfußrübling.
In Experimenten hat sich gezeigt, dass der Sommer Austernseitling (Pleurotus ostreatus „Florida“) bei 25 °C ca. Das Substrat 2,5 mal schneller kolonisiert als bei 20 °C Raumtemperatur. Dabei wird deutlich, dass selbst 5 °C Unterschied einen enormen Einfluss auf das Pilzwachstum haben können.
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Der Einfluss der relativen Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Phase, in welche sich die Kultur befindet. Beim Durchwachsen der Substrate spielt sie meist eine weniger beachtete Rolle, da in den Substratbehältern (Filtertüten, Substratbeuteln, Petrischalen, etc.) optimale Bedingungen für das Myzelwachstum vorherrschen. In dieser Phase liegt die RLF optimaler Weise zwischen 85 % und 95 %. Wird die Fruchtkörperbildung eingeleitet, rückt die RLF stärker in den Fokus der Züchter, da sie nun maßgeblich den Erfolg/Ertrag der Pilzzucht bestimmt. Meist wachsen die Pilze nicht mehr in der optimalen Atmosphäre der Substratbehälter heran, sondern ragen aus diesen hervor. Ausreichende Frischluftzufuhr ist als Initiator (Schlüsselreiz) der Fruchtkörperbildung ebenso wie die optimale RLF entscheidend. Bei zu trockener Luft, vertrocknen die Furchtkörper und sterben im schlimmsten Fall ab. Der Ertrag sinkt erheblich. Die optimale RLF während der Fruchtkörperbildung ist abhängig von der Pilzart, sollte aber im Allgemeinen zwischen 80 % und 95 % liegen. Unter 75 % sollte bestmöglich vermieden werden, da dies zu Ertragseinbußen führt. Der Shiitake bildet eine Ausnahme, er fruchtet auch noch bei etwa 65 % RLF erfolgreich.
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Körnerbrut | Impfdübel | |
Vorteile | Sehr ergiebig | Einfache Handhabung |
Der Holzstamm wird schnell durchwachsen | Ein normaler Holzbohrer und Hammer genügt | |
Nachteile | Es wird ein Holz-/Forstnerbohrer mit min. 20mm Durchmesser benötigt | Der Holzstamm durchwächst langsam |
Die Impfdübel bietet den Vorteil, dass sie sehr leicht und mit wenig Werkzeug zu verarbeiten sind. Ein normaler Holzbohrer und Hammer reicht aus. Durch die geringe Größe und den geringen Nährstoffgehalt der Dübel dauert es, verglichen mit Körnerbrut beimpften Stämmen, deutlich länger bis der Holzstamm vollständig kolonisiert ist. Das Beimpfen mit Körnerbrut bietet den Vorteil, dass deutlich mehr Impfmaterial mit einem wesentlich höheren Nährstoffgehalt in die Holzstämme eingebracht wird. Dadurch durchwachsen die Holzstämme schneller und zuverlässiger, Fremdpilze haben weniger Chance das Holz zu besiedeln.
Unserer Meinung nach überwiegen die Vorteile, Holzstämme mit Körnerbrut zu beimpfen, als der geringfügige Mehraufwand verglichen mit Impfdübeln. Die Holzstämme durchwachsen schneller, Fremdpilze haben wenig Chance und im Frühjahr beimpfte Stämme fruchten meist noch im gleichen Jahr.
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Diese Frage lässt sich leicht beantworten, wenn man die Inhaltsstoffe der einzelnen Substrate näher betrachtet. Pilzbrut (Körnerbrut), Reinkulturen und Flüssigkulturen enthalten viele leicht verwertbare Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke. Diese können von einer Vielzahl an Organismen (Hefe, Schimmel oder Bakterien) direkt aufgenommen und verwertet werden. Folglich bieten sie nicht nur unseren Speisepilzen eine ideale Nahrungsgrundlage. Diese Fremdorganismen wachsen jedoch deutlich schneller als unsere Kulturpilze und erhalten somit einen enormen Vorteil bei der Kolonisierung des Substrats. Einmal von Fremdorganismen kolonisiertes Substrat, ist für die Kulturpilze nicht mehr als Nahrungsgrundlage verwertbar.
Schimmelsporen sowie luftgetragene Bakterien lassen sich nicht ohne technische Hilfsmittel vermeiden, sie sind überall vorhanden. In einem Kubikmeter Luft sind etwa 1000 bis 10000 Sporen von ca. 1000 verschiedenen Arten enthalten. Sie zu vermeiden geht nur durch sterilisieren (autoklavieren) der Substrate und einer sterilen Arbeitsweise (Handdesinfektion, Handschuhe, Flowhood, Sterilbank oder Glovebox).
Dagegen beinhaltet Holz und Stroh keine leicht verwertbaren Kohlenhydrate. Der Großteil der organischen Masse bildet sich aus Cellulose und Lignin. Diese Moleküle sind für eine Vielzahl von Organismen kaum bis nicht abbaubar und können somit für die meisten nicht als Nahrungsgrundlage dienen. Die Mehrzahl der Kulturpilze (z.B. Seitlinge, Shiitake oder Braunkappen) sind als Weißfäuleerreger hingegen in der Lage die Cellulose und das Lignin zu verwerten, und als Nahrungsgrundlage zu nutzen. Hierdurch haben nun die Kulturpilze den Vorteil bei der Kolonisierung des Substrats. Einmal vollständig mit Myzel besiedeltes Substrat ist weitgehend beständig gegen Fremdpilzbefall bzw. andere Kontaminationen.
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Schüttsubstrate sind Substratmischungen aus mehreren Einzelkomponenten, welche für gewöhnlich entweder pasteurisiert oder autoklaviert werden. Die einzelnen Komponenten werden für jede Pilzart individuell zusammengestellt und angepasst. Der Begriff „Bulk Substrates“ stammt aus dem Englischen und meint Substrate, die in einem größeren Maßstab produziert werden. Schüttsubstrate ist keine direkte Übersetzung von „Bulk Substrates“ wird aber im deutschsprachigen Raum äquivalent benutzt.
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Für Pilzbrut (Körnerbrut), Flüssigkulturen, supplementierte Substrate oder Agar Medien für Petrischalen reicht ein einfaches abkochen nicht aus, um ausreichende Sterilität zu gewährleisten. Der Grund ist, kochendes Wasser erreicht maximal eine Temperatur von 100 °C. Sporen, gerade Endosporen, werden aber erst bei etwa 121 °C zuverlässig abgetötet. Was ist nun beim Dampfdruckkochtopf anders, er kocht doch auch nur mit Wasser? Die Lösung steckt bereits im Namen, der Druck macht den Unterschied. Der Dampfdruckkochtopf macht sich einen physikalischen Effekt zu nutze, durch den Wasser höhere Temperaturen erreicht. Bei 1 bar Druck erreicht der Wasserdampf eine Temperatur von 121 °C. Diese Temperatur ist ausreichend um selbst Endosporen erfolgreich abzutöten. Der zweite wichtige Aspekt ist der Wasserdampf, er transportiert die Hitze wesentlich besser als Luft, denn Luft ist ein schlechter Wärmeleiter. Die Wasserdampfsterilisation mittels Autoklav ist eine in Laboren, Krankenhäusern oder der Industrie weit verbeitete Methode und neben dem Pasteurisieren essentiell in der Profi- und ernsthaften Hobbypilzzucht.
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